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Kolumbien Reisen

Das Weltkulturerbe und Weltnaturerbe in Kolumbien

Hafen, Befestigungen und Baudenkmale der Stadt Cartagena

Hafen, Befestigungen und Baudenkmale der Stadt Cartagena. UNESCO Weltkulturerbe

Die kolumbianische Stadt Cartagena de Indias ist die Hauptstadt des Departements Bolívar. Der spanische Eroberer Pedro de Heredia gründete die Stadt am 1. Juni 1533. Cartagena de Indias zählt zu den ersten spanischen Stadtgründungen im südamerikanischen Norden und ist verteidigungstechnisch vorteilhaft gelegen. Die Stadt ist ein herausragendes Beispiel für spanische Militär-Architektur im 16. bis 18. Jahrhundert.

Cartagena de Indias gehört seit 1984 zum UNESCO-Weltkulturerbe Kolumbien. Die Stadt gilt als eine der schönsten Kolonialstädte in Südamerika. Die Festungsanlagen sind ausladend und sehr gut erhalten. Zum Kulturerbe gehören das vollständig ummauerte Altstadtzentrum San Pedro mit seinem Festungsring, zahlreichen Palästen und der Kathedrale im andalusischen oder katalanischen Stil, das Händlerviertel San Diego, sowie das Handwerkerviertel Getsemaní.

Nach der Gründung wuchs Cartagena de Indias schnell zu einer florierenden Stadt an. Der Hafen galt bald als einer der drei wichtigsten in Westindien. Für englische oder niederländische Sklavenhändler führte der Weg nach Cartagena. Die spanische Flotte vermarktete dort zweimal jährlich Rüstungen, Waffen, Pferde, Textilien und Werkzeug, und nahm Wertgüter, wie Edelsteine, Perlen, Gold und Silber auf. Gelagerte Schätze und deren Abtransport, sowie reger Schiffsverkehr machten Cartagena zu einem beliebten Angriffsziel für Piraten, darunter der englische Freibeuter Sir Francis Drake und der französische Bukanier Jean Baptiste du Casse.

In über 208 Jahren wurde ein elf Kilometer langer Schutzwall errichtet, der den historischen Stadtkern umringt. Ab 1536 wurde die gewaltige Wehranlage Castillo San Felipe de Barajas gebaut, dessen Äußeres von dem imposanten Mauerwerk beherrscht wird. Das Innenleben besteht aus Tunneln, Kasematten, Fluchtwegen, Pulverkammern und Fallen, für den Fall der Einnahme durch den Feind. Ab 1657 wurde die Anlage erweitert. Lange Zeit galt Cartagena als uneinnehmbar.
Erfolglos verlief auch der größte Angriff in der Geschichte Cartagenas. Unter Admiral Vernon erreichte am 13. März 1740 eine englische Streitmacht von 18000 Mann auf 186 Schiffen die Hafenstadt. Nach drei Monaten Belagerung bestand für die Angreifer jedoch keine Hoffnung auf Sieg mehr.
Der südamerikanische Befreier Símon Bilívar erklärte im November 1811 das Ende der Inquisition und die Unabhängigkeit Cartagenas von Spanien. 1815 wurde die Kolonie jedoch zunächst unter Pablo Morilla zurückerobert, um dann im Frühjahr 1822 endgültig die international anerkannte Unabhängigkeit zu erlangen.

Die Altstadt bietet noch immer den Zauber vergangener Zeiten. Enge Gassen, farbenfrohe Häuser mit Balkonen und Bögen sind typische koloniale Architekturmerkmale.
Das Hauptportal der Stadtmauer – Porta del Reloj – führt zum Plaza de los Coches, auf dem früher der Sklavenmarkt stattfand.
Im Viertel San Pedro residierte früher der Adel. Hier finden sich zahlreiche, gut erhaltende Baudenkmäler. Die Kathedrale, die von 1575-1612 erbaut wurde, ist St Catherine von Alexandria gewidmet. Sehenswert sind ihr vergoldeter Altar aus dem 18. Jahrhundert, die Kanzel aus Carrara-Marmor und die eleganten Arkaden im Mittelschiff.
Weitere bemerkenswerte Bauten sind Kirche von Santo Domingo (1570–1612), das Kloster von San Pedro Claver, sowie das Gebäude, das einstmals als Kloster von San Diego bekannt war.
Am Plaza de Bolívar findet man elegante, koloniale Bauten. Unweit davon besticht der Palast der Inquisition mit seiner prachtvollen Bauweise und seinem barocken Portal. In seinem Hof wurde einst Gericht über Hexen und Ketzer abgehalten.

Kolumbien Weltkulturerbe
Eine Übersicht der Weltkulturerbestätten in Kolumbien

Karte des UNESCO-Weltkulturerbe in Kolumbien

Kolumbien Weltnaturerbe
Eine Übersicht der UNESCO-Weltnaturerbestätten in Kolumbien

UNESCO-Weltnaturerbe in Kolumbien
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