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Chiribiquete National Park: Schutzzone für die Natur und indigene Stämme
Der im Jahr 1989 gegründete kolumbianische Nationalpark umfasst ein Areal von 4,2 Millionen Hektar und dient sowohl dem Schutz der Tier- und Pflanzenwelt als auch dem Erhalt dort lebender indigener Volksgruppen.
UNESCO-Welterbe mit doppelter Bedeutung
Der kolumbianische Nationalpark Chiribiquete ist seit Juli 2018 auf der Liste des Welterbes der UNESCO zu finden. Der Nationalpark gehört zu den wenigen Einträgen auf der Liste, die sowohl der Kategorie des Weltnaturerbes als auch der Kategorie des Weltkulturerbes angehören. Die doppelte Relevanz ergibt sich aus der Schutzfunktion für den tropischen Regenwald ebenso wie aus dem Lebensraum der dortigen indigenen Bevölkerung. Einige der dort lebenden Völker lehnen Kontakt zur Zivilisation ab und gehören dadurch zu den wenigen verbliebenen Urvölkern auf dieser Erde.
Die Geschichte von „The Maloca of the Jaguar“
Der Nationalpark Chiribiquete beinhaltet die größte Fläche an geschütztem tropischem Regenwald. Zur Zeit der Gründung des Parks im Jahr 1989 betrug die Ausgangsfläche zunächst fast 1,3 Millionen Hektar. Im Jahr 2013 folgte die erste Erweiterung, in welcher die Fläche von Chiribiquete mehr als verdoppelt wurde. Im Zuge der Aufnahme zum UNESCO Welterbe Kolumbien wurde der Park nochmals um 1,5 Millionen Hektar erweitert.
Die kolumbianische Regierung hat die Verwaltung des Nationalparks zum Großteil in die Hände der indigenen Bevölkerung gelegt. Zu deren Schutz sind weite Teile von Chiribiquete nicht für die Öffentlichkeit zugänglich. Dieses Verbot soll unter anderem gewährleisten, dass zurückgezogen lebende Urvölker keinen gesundheitlichen Gefahren durch den Kontakt mit Menschen ausgesetzt sind.
Die herausragendsten Merkmale des Chiribiquete Nationalparks
UNESCO-Weltkulturerbe
Das UNESCO-Weltkulturerbe Kolumbien Chiribiquete National Park bietet eine faszinierende Zeitreise in die Vergangenheit. Ein Großteil der dortigen Gebirgslandschaft besteht aus Sandstein. Forscher fanden im Nationalpark bislang mehr als 75.000 Zeichnungen auf den Wänden dieser Gesteinsformationen. Untersuchungen zufolge stammen die frühesten Zeichnungen aus einem Zeitraum vor ca. 20.000 Jahren. Die Bilder stellen überwiegend Alltagssituationen der damaligen Menschen dar. Dazu gehören Darstellungen der Jagd ebenso wie rituelle Tänze und Zusammentreffen der Dorfgemeinschaft. Die Felszeichnungen liefern einen unschätzbaren Einblick in das Leben und die Gesellschaftsstrukturen der ursprünglichen Bewohner der Region.
UNESCO-Weltnaturerbe
Die 4,2 Millionen Hektar im UNESCO-Weltnaturerbe Kolumbien Chiribiquete National Park bestehen größtenteils aus tropischem Regenwald. Innerhalb dieses Gebiets sind unterschiedliche Landschaften zu finden. Diese Landschaften bestehen aus Waldgebieten wie den gefluteten Wäldern (Purus Varzea), Sandsteingebirgen und der Serrania de Chiribiquete mit den Tafelbergen, die eine Höhe von bis zu 1.000 m über dem Meeresspiegel erreichen.
Im Nationalpark nimmt die Pflanzenwelt einen zentralen Bestandteil ein. Aktuell sind noch immer nicht alle Pflanzenarten erforscht, da weite Bereiche unzugänglich sind. Die Mischung aus trockenen Savannen und Überschwemmungsgebieten während der Regenzeit verhilft dem Nationalpark zu einer abwechslungsreichen Flora. Dazu gehören Balsambaumgewächse und Strahlenaralien ebenso wie Croton und Navia.
Die Fauna im Chiribiquete National Park hat eine vergleichbar vielfältige Entwicklung durchlaufen. Der Spitzname „The Maloca of the Jaguar“ ist der Realität entnommen, da die Großkatzen ebenso wie Pumas tatsächlich in dem Areal ihr Jagdrevier besitzen. Weitere bekannte Bewohner dieser Region sind Brüllaffen, Flachlandtapire, Riesenotter und Blattnasen-Fledermäuse. Der Chiribiquete-Kolibri gilt zudem als endemisch und ist insofern nur in diesem Nationalpark anzutreffen.