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Das Weltkulturerbe und Weltnaturerbe in Kolumbien

Archäologischer Park San Agustín

Archäologischer Park San Agustín ist Teil des UNESCO Weltkulturerbe

Der Archäologische Park von San Agustín im kolumbianischen Departamento von Huila besteht aus künstlichen Hügeln, Gräbern, Grundrissen von Lehmhäusern und fünfhundert steinernen Riesenstatuen, welche menschliche Wesen, sowie Misch- und Tierfiguren zeigen. Nur wenig ist zu den Erbauern bekannt, doch wird von einer entsprechend als „San Agustín-Kultur“ bezeichneten Kultur ausgegangen, welche die Statuen vermutlich zwischen dem vierten und siebten Jahrhundert nach Christi aus religiösen Gründen geschaffen hat. Möglicherweise waren auch mehrere Kulturen daran beteiligt.

Bereits seit dem Jahr 1995 zählt der Park zum UNESCO Weltkulturerbe Kolumbien. Er spiegelt auf faszinierende Art gleichermaßen die Vergänglichkeit wie auch die Bestandhaftigkeit menschlicher Kulturen wieder: Einerseits ist so wenig über die Erschaffer bekannt, andererseits haben sie es mit den gewaltigen Statuen geschafft, über Jahrhunderte hinweg im Gedächtnis der Menschheit zu bleiben. Darüber hinaus bildet der Park das Zeugnis der detailreich ausgebildeten Religion einer Hochkultur, wodurch Rückschlüsse über anthropologische Grundannahmen dieses Kulturkreises, wie auch der Menschheit überhaupt, möglich werden.

Die San-Agustín-Kultur wird bislang in drei großen Perioden betrachtet, wobei für den Park nur die mittlere Zeit der Hochblüte von Bedeutung ist, welche auf die Zeit zwischen dem Jahr 0 und dem zehnten Jahrhundert nach Christi datiert wird. Denn vermutlich in diese Zeit, genauer gesagt zwischen das vierte und siebte Jahrhundert, fällt die Erbauung der Statuen. Der westlichen Welt wurde von dem Fundort erstmals 1757 durch einen spanischen Geistlichen berichtet. Zwar kam es daraufhin bald zu Grabungen im Park San Agustín, jedoch bestand die Motivation hier vor allem im Auffinden von Schätzen, wobei tatsächlich in den Gräbern neben Keramik auch gelegentlich Goldschmuck gefunden wurde. Erst ab 1914 entdeckte die Archäologie den Park für sich.

Am wohl auffälligsten sind die gewaltigen Steinstatuen, welche den Park säumen. Vermutlich haben diese mythologische Göttergeschichten zum Vorbild gehabt. Eine der Figuren stellt offenbar eine Fruchtbarkeitsgöttin dar; es handelt sich dabei um eine vier Meter große Statue, die ein Kind entgegennimmt. Zudem wird im unteren Bereich die Frau während der Geburt dargestellt. Da der Geburtshelfer den Blick gen Osten wendet, ist anzunehmen, dass die Sonne als Symbol des Lebens verstanden wurde.
Eine weitere Skulptur ist unter dem Namen „Das Doppelte Ich“ bekannt. Sie zeigt einen unbekleideten Krieger mit doppeltem Körper und Menschen-, sowie Katzenkopf.
Ebenfalls sehr bekannt ist die „Quelle des Fußwaschbeckens“ (La Fuente de Lavapatas), ein künstlich angelegtes Kanallabyrinth, das zahlreiche Tiere und Menschen darstellt. Zusätzlich zur auch für heutige Verhältnisse beachtlichen Bildhauerkunst wird an dieser Quelle auch deutlich, dass die Kultur über besondere hydraulische Kenntnisse verfügt haben muss.
Von den Lehmhütten sind nur noch die Grundrisse erhalten. Dafür sind jedoch noch immer zahlreiche künstlich angelegte Hügel und Gräber mit Sarkophagen erhalten. Insgesamt lässt sich festhalten, dass die Darstellungen und das Sinnhafte hinter den Bauwerken sich zum Großteil um den Tod ranken.

Kolumbien Weltkulturerbe
Eine Übersicht der Weltkulturerbestätten in Kolumbien

Karte des UNESCO-Weltkulturerbe in Kolumbien

Kolumbien Weltnaturerbe
Eine Übersicht der UNESCO-Weltnaturerbestätten in Kolumbien

UNESCO-Weltnaturerbe in Kolumbien
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