Historisches Zentrum von Santa Cruz de Mompox
Juan de Santa Cruz, Gouverneur von Cartagena, gründete 1540 die Stadt Mompox. Unterstützt wurde er dabei von dem Indianerhäuptling der Malibúes. Die Geschichte der Stadt spielt eine große Rolle im Prozess der Kolonialisierung Südamerikas durch Spanien. Außerdem leistete es einen Beitrag zur Entwicklung des Handels und der Kommunikation zwischen dem 17 und dem 19 Jahrhundert. Das Zentrum hat seine harmonische, ländliche Atmosphäre bewahrt und da viele Gebäude noch im Original stehen, bietet das Zentrum eine exzellente Darstellung einer spanischen Kolonialstadt. Deshalb wurde sie 1995 von der UNESCO zum Weltkulturerbe ernannt.
Bis zum 19 Jahrhundert wuchs die Stadt entlang des Flusses Magdalena, welcher als Kanal zwischen Stadtzentrum und Hafen fungiert. Das Wachstum der Stadt ist vor allem den Kolonisten zu verdanken, welche meist im Dienst des Kolonialregimes standen und sich das Land angeeignet hatten und die Ureinwohner als Sklaven benutzten. Die Eingeborenen wurden enteignet und in Reservate gesteckt. Der andere Teil, der in der Stadt dominierte war der Klerus, vor allem Kirchen und Klöster des Augustiner-, des Franziskaner- und des Dominikanerordnens sowie die Jesuiten. Die Entwicklung der Stadt wurde von den klimatischen und topographischen Bedingungen, die den Anbau erschwerten gebremst. Mit dem Unabhängigkeitskrieg und verschiedenen Bürgerkriegen begann der Niedergang der Stadt. Zudem veränderte sich der Lauf der Magdalena und somit verlor diese ihre Funktion als Kanal, was eine starke Rezession zur Folge hatte. Diese dauerte bis 1980 an, als der Tourismus die wirtschaftliche Aktivität der Stadt wieder auf ihren Höhepunkt brachte.
Statt eines Marktplatzes gibt es drei Plätze, die ihren Ursprung in indianischen Dörfern haben. Jeder dieser Plätze hat seine eigene Kirche. Es gibt die Iglesia San Agustin, die Iglesia Santa Bárbara, die Iglesia San Francisco und die Kathedrale La Concepción auch Iglesia Santo Domingo genannt. Die im 16 Jahrhundert erbaute Kirche Santa Babara ist wohl architektonisch gesehen das interessanteste Gebäude der Stadt. Sie hat eine delikate Architektur mit einem großzügigem Interieur und ihrem Turm als Orientierungspunkt.
Die Privathäuser wurden meist um einen zentralen Platz gruppiert und bilden verschiedene Einheiten abhängig von lokalen Brauchtümern und Klima. Die ältesten Häuser sind die der Händler und der Offiziere. Diese verfügen meist über einen zentralen Innenhof und einen Hinterhof. Große Häuser, die vom zentralen Platz abgetrennt sind, können meist auf eine ältere Epoche zurückgeführt werden. Die isolierten Gebäude sind meist in mehrere Wohnungen abgeteilt und bewahren wichtige architektonische Element wie dekorierte Portale, Interieurs, Balkone und Galerien.