Naturreservat Malpelo
Das Naturreservat Malpelo besteht aus der Insel Malpelo und dem umgebenden Meeresgebiet. Es befindet sich im Pazifik, 506 km vor Kolumbiens Küste und ist nahezu unbewohnt.
Das „Santuario de Fauna y Flora Malpelo“ (Fauna und Flora Heiligtum Malpelo) ist ein bedeutender Lebensraum für viele marine Arten, die weltweit vom Aussterben bedroht sind und bietet eine hohe Biodiversität. Das Schutzgebiet beherbergt Riesenzackenbarsche, Marline und seltene Haiarten. Es ist das größte Meeresschutzgebiet mit Fischfangverbot in der tropischen Zone des östlichen Pazifiks. 2006 wurde das Gebiet von der UNESCO zum Weltnaturerbe erklärt.
Die 350 ha große Insel Malpelo ist vulkanischen Ursprungs und wurde vor 17–20 Millionen Jahren gebildet. Ihr höchster Berg ist 360 m hoch. Die Küste Malpelos reicht bis zu 4000 Meter auf den Meeresboden und ist als Tauchgebiet mit Steilküsten und Höhlen sehr geschätzt. In dem 857.150 ha großen Meeresgebiet leben Raubtierfische und Tiefseearten (z.B. Thunfische, über 200 Hammerhaie und über 1000 Seidenhaie), die hier ihr natürliches Verhalten in ungestörter Natur zeigen.
Einen Süßwasserspeicher gibt es auf Malpelo nicht. Auf den ersten Blick scheint die Insel kahl zu sein. Aber die Erosionsprozesse des Vulkangesteins und das Guano der Vögel (Nitrat und Phosphatreiche Exkremente) ermöglichen das Wachstum verschiedener Pflanzen wie Algen, Flechten, Mose, Leguminosen und Farne. Diese dienen einigen wirbellosen Tieren als Nahrung, wie z.B. Ameisen, Grillen und Krebsen. Malpelo bietet einer sehr speziellen terrestrischen Fauna einen Lebensraum, die gut an den steinigen Untergrund, die karge Vegetation und die Meersalze angepasst ist. Es wurden fünf endemische Arten (weltweit nur an diesem einen Standort vorkommend) auf der Insel und sieben endemische Arten im Meer gefunden und es wird davon ausgegangen, dass es hier noch weitere endemische Arten gibt.
Über 50 Vogelarten wurden gezählt, darunter sowohl auf der Insel lebende als auch wandernde Arten. Zahlenmäßig am stärksten sind der Maskentölpel (Sula granti), Fregattenvögel (Fregata magnificens and Fregata minor) und Möwen (z.B. Creagrus furcatus) vertreten. Die Maskentölpel Population ist mit 40.000 Individuen die größte, gefolgt von der Population auf Galapagos.